Zurück zu allen Events

neuer geist. neue musik. Konzertreihe für neue Orgelmusik.

  • St. Elisabeth 27 Scharnhorststraße Hagen, NRW, 58097 Deutschland (Karte)

In den Lüften

Musik für Orgel und Flöten

Programm

Jacob van Eyck (1590-1657): Doen Daphne
Altblockflöte solo

Improvisation über “Doen Daphne”
Altblockflöte und Solo

Improvisation über “Tryggare kan ingen vara” (traditionell, aus dem schwedischen Gesangsbuch)
Xaphoon und Orgel

Improvisation über “Mardárka madárka” (traditionell, aus Ungarn)
Dizi und Orgel

Arvo Pärt - Trivium für Orgel (1976)

Improvisation über “Ein schottisch Tanz” (William Braid)
Tin whistle und Orgel

Sascha Mücke, Flöten
Michael Schultheis, Orgel


Ein ganzer Zoo aus Flöteninstrumenten - so könnte man die Orgel auch bezeichnen. Ihr Prinzip: Eine Flöte pro Ton und Klangfarbe, was sich bei einer großen Orgel schnell auf einige Tausend Pfeifen summiert. Dagegen arbeitet der Solist Sascha Mücke fast überschaubar. Nur eine Handvoll Holzblasinstrumente, die natürlich jedes für sich zahlreiche Töne produzieren können und im Gegensatz zu den Orgelpfeifen auch viel modulationsfähiger sind, dh. der Spieler kann über Luftdruck, Lippenansatz und Grifftechnik den Klang feiner abstufen und modifizieren. Die mitgebrachten Instrumente entstammen verschiedenen Kulturen der Welt und assoziieren auch beim Spiel möglicherweise bestimmte Atmosphären und Geografien. Traditionelle Melodien dienen beim Spiel als musikalischer Anker für die Improvisationen, die die ganze Bandbreite von Klängen demonstrieren.
Die Blockflöte war eines der wichtigsten Soloinstrumente in der europäischen Renaissance- und Barockzeit, bis sie in der Orchestermusik von der Querflöte verdrängt wurde und im 20. Jahrhundert vor allem im musikpädagogischen Bereich auftauchte. Im Zuge der Alte-Musik-Bewegung erlebt die Blockflöte heute wieder eine Neubelebung als virtuoses Instrument.
Das Xaphoon ist ein aus Bambus gefertigtes Instrument, das einer Klarinette oder einem Saxophon ähnelt, allerdings viel kleiner und leichter ist. Es wurde 1976 auf Hawaii erfunden, ist also kein historisches Volksinstrument. Der Tonumfang ist begrenzt und die Spieltechnik nicht einfach, dafür aber sehr wandlungsfähig.
Die Dizi 笛子 ist eine Querflöte der traditionellen chinesischen Musik ist dort in der Oper ebenso verbreitet wie in der Volksmusik. Sie unterscheidet sich von der europäischen Querflöte durch ihre Fertigung aus Bambus und durch ein charakteristisches Loch (“mokong”), das mit einer Membran bedeckt wird und der Dizi einen etwas näselnden Ton verleiht.
Die Tin Whistle ist eine einfache traditionelle Schnabelflöte von den britischen Inseln. Sie wird vor allem in der irischen Volksmusik eingesetzt. Der Name deutet an, dass sie aus Zinn gefertigt wird (das auch Bestandteil vieler Orgelpfeifen ist) und sie hat einen hellen, glasklaren Klang.


”Trivium” von Arvo Pärt war das erste, das der Komponist in seinem neuen, “Tintinnabuli” genannten Stil entwickelte, der den Klang von Glöcken imitierte und eine sehr zurückgenommene, meditativ versunkene Klangsprache markiert.


Biografien
Sascha Mücke wurde 1994 in Hagen geboren. Ab 2004 nahm er Klavierunterricht und begann zur gleichen Zeit, eigene Musik zu komponieren. Beim Wettbewerb „Jugend komponiert“ gewann er zwischen 2011 und 2013 mehrere Preise. Seit 2006 ist er als Sänger in verschiedenen Vokalensembles und Chören aktiv und tritt auch solistisch auf. Seine Kompositionen kamen bereits in einigen Konzerten im Ruhrgebiet und darüber hinaus zur Uraufführung, zuletzt 2021 sein Chorstück „I am the Rose of Sharon“ in Bochum. Mücke komponiert stilistisch vielfältige Musik, vor allem für Vokalbesetzungen, Klavier und Orgel. Seit 2019 wohnt er in Dortmund, wo er als Wissenschaftler an der TU im Fachbereich Informatik promiviert.


Michael Schultheis ist Komponist, Organist und Pianist. In seiner Musik verschmelzen Minimalismus und Komplexität, Experiment und Nostalgie, Konstruktion und Emotion zu einer farbenreichen und zugleich zurückgenommenen Klangsprache. Wiederkehrende Elemente seiner Musik sind zart ausgehörte Klangverbindungen, Raumwirkungen, mathematische organisierte Rhythmusfolgen, aber ebenso die Stärkung des Interpreten durch Einräumung von Freiheiten. Vorgefundenes oder Erinnertes wird zum Kristallisationspunkt für Neues - neu kontextualisiert, transformiert, dekonstruiert.

Sein besonderes Interesse gilt der Orgel, deren zahlreiche Klangmöglichkeiten er immer wieder durch atmosphärische Flächen, glitzernde Kaskaden und geräuschhafte Impulse experimentell erkundet. Für die Aufführung seiner Werke arbeitete er unter anderem mit dem Ensemble „Sinfonie NRW“, dem Hagener Kammerorchester, dem Bach-Chor Hagen, dem Tuba-Ensemble der TU-Dortmund und zahlreichen Solistinnen und Solisten (u.a. Melvyn Poore, Alexander Schwalb, Ruth Theresa Fiedler) zusammen. Mit seinem Werk “Theme and Variations on Londonderry Air” für Orgel gewann er den ersten Preis des britischen “Angels of Creation Composition Competition 2019”. Seine Werke sind im ARE-Verlag (Dominik Susteck) veröffentlicht.
Michael Schultheis wurde 1985 geboren und legte sein erstes Staatsexamen in Chemie und Musik mit Hauptfach Klavier im Jahr 2010 bei Michael Zieschang in Dortmund ab. Er arbeitet als Oberstudienrat und Musikkoordinator am katholischen Hildegardis-Gymnasium in Hagen, wo er mit Schülerinnen und Schülern Projekte zum Komponieren und zu Neuer Musik gestaltet und die Initiative “impulsklang” ins Leben gerufen hat. Weitere Tätigkeiten als Referent für kirchliche Komposition runden sein Schaffen ab.

Zurück
Zurück
7. Mai

neuer geist. neue musik. Konzertreihe für neue Orgelmusik.

Weiter
Weiter
19. Mai

Orgelnacht St. Peter Sinzig